Sebastian Böhm
 
 
 

 
Böhm versucht neu zu sehen, unabhängig von den existierenden Konventionen und gelangt damit zu einem überraschenden Ergebnis, mit dem er sich als Maler per se vorstellt. Farbe und Licht - er zitiert wohl nicht zufällig Cezanne - sind die Elemente, denen er sich voll hingibt. So schafft er Farbräume, deren Tiefe er noch unterstreicht, indem er seine Bilder zum Raumkörper werden lässt. Bis zu 20 Zentimeter tief sind die mit Jute bespannten Bildkästen, auf denen sich seine Landschaften ausbreiten. Dünn, teils so, dass die Struktur des textilen Materials durchscheint, trägt er die Farben auf. So entstehen farblich fein differenzierte, lichtdurchschienene Flächen, aus denen sich mal schneller, mal langsamer die Konturen eines nebelverhangenen oder sonnenbeschienenen Waldes, möglicherweise im Herbst, abzeichnen, auch einzelne Baumstämme sichtbar werden ("Vier Stämme", 2005) oder im dunklen Grün einer Abendstimmung noch die letzten Spuren des Abendrots sichtbar sind wie auf dem wunderbaren Bild "Nachtlicht Moseltal" (2004/05).

 
Lisa Werner-Art: "Zwei Arten Landschaften zu sehen", Dresdner Neuste Nachrichten, 29./30. April 2006

 
         
04.05.2021 14:58:15 © Sebastian Böhm, 2021